Cybergrooming

09.02.2023 | Praxis

Ein Notebook in einem dunklen Raum. Das Display zeigt die E-Mail-Seite an.

Was ist Cyber-Grooming?

Cyber-Grooming kommt von dem englischen Wort groom.

Das liest man „gruum“ und bedeutet vorbereiten.

Cyber-Grooming sagt man zum Vorbereiten von sexuellen Kontakten im Internet.

Cyber-Grooming kann für Kinder und Jugendliche eine Gefahr sein.

In der Schweiz gibt es ein Beratungs-Projekt. Das Projekt heißt lilli.

lilli erklärt Cyber-Grooming so:

Fremde Erwachsene schreiben Nachrichten an Kinder und Jugendliche. Das kann auf TikTok oder Snapchat sein. Es geht auch im Chat bei Online-Spielen. Zuerst wollen sie ihr Vertrauen gewinnen.

In den Nachrichten geht es um Sex. Die fremde Person will sich später mit dem Kind treffen. Oder sie verlangt Nackt-Fotos von den Kindern. Cyber-Grooming ist nicht okay.

Es gibt eine Sendung von ARD. Der Name von dieser Sendung ist Report Mainz. Dort hat man eine Umfrage zu Cyber-Grooming gemacht. Das Ergebnis war: Es gibt immer mehr junge Tat-Verdächtige.

Tat-Verdächtiger bedeutet: Eine Person hat etwas gegen das Gesetz gemacht. Man braucht jetzt Beweise für die Schuld von dieser Person.

Wie verhalten sich Cyber-Groomer?

Cyber-Groomer nennt man die Personen, die Cyber-Grooming machen.

Cyber-Groomer legen sich Fake-Profile an. Fake-Profile sind gefälschte Profile. Sie schreiben das Kind zum Beispiel auf TikTok oder Snapchat an. Sie sagen: sie sind genauso alt wie das Kind.

  1. Sie schicken später nackte Bilder und Infos von sich. Damit wollen sie ihr Vertrauen gewinnen.
  2. Sie schreiben im Chat mit den Kindern.Sie fragen die Kinder nach ihren Erfahrungen mit Sex. Sie erzählen über ihre eigenen Erfahrungen. Dadurch wecken sie Interesse.
  3. Die Cyber-Groomer verlangen oft nackte Fotos von den Kindern. Sie versprechen Geld oder Geschenke dafür.
  4. Manchmal wollen sie das Kind persönlich treffen und mit ihm Sex haben.

Wie geht Cyber-Grooming?

Wir wollen hier ein Beispiel zeigen, wie die Cyber-Groomer das Vertrauen vom Kind suchen:

Cyber-Grooming sieht man nicht sofort. Auf den ersten Blick kann man nicht erkennen, dass dies Cyber-Grooming ist. Deshalb muss man ganz genau hinschauen. Diese 4 Schritte helfen dabei:

Schritt 1: Cyber-Groomer nehmen Kontakt mit einem Kind auf. Die Cyber-Groomer schreiben das Kind im Chat an. Das Gespräch sieht zuerst normal aus. Meistens benutzen Cyber-Groomer einen falschen Namen.

Schritt : Cyber-Groomer wollen das Vertrauen vom Kind gewinnen. Die Cyber-Groomer erzählen dem Kind verschiedene Geschichten. Sie zeigen Interesse und Verständnis für das Kind. Sie schreiben zum Beispiel eine gute Bewertung im Profil vom Kind. Sie sind nett. So gewinnen sie sein Vertrauen. Dann nutzen sie dieses Vertrauen für sich aus, damit sie das Kind manipulieren. Manipulieren bedeutet: Das Kind macht das, was die fremde Personon ihm verlangt. Zum Beispiel das Verschicken von persönlichen Fotos und Infos.

  1. Schritt: Sie sammeln Infos über das Kind. Sie stellen viele Fragen. Zum Beispiel:
  • Auf welche Schule geht das Kind?
  • Wie heißt das Kind?
  • Wo wohnt das Kind?
  • Ist das Kind oft allein zu Hause?

Kinder posten Bilder oder schreiben Texte im Internet. In den Bildern gibt es oft versteckte Infos.

  1. Schritt: Cyber-Groomer bereiten den Übergriff vor. Die Cyber-Groomer drängen das Kind zu privaten Chats. Andere Kinder oder Erwachsene können diese Nachrichten dann nicht lesen. Sie senden nackte Fotos von sich. Dann verlangen sie dasselbe von dem Kind. Mit einem Nackt-Foto können sie zum Beispiel das Kind zu einem persönlichen Treffen zwingen.

Cyber-Grooming ist nicht erlaubt. Cyber-Grooming muss man bei der Polizei melden. Die Täter können ins Gefängnis kommen. Sie bekommen auch eine Strafe beim Versuch von Cyber-Grooming.

Was können Fach-Kräfte machen?

Die Cyber-Groomer wissen, dass sich Kinder und Jugendliche nicht auskennen. Fach-Kräfte sollen oft mit den Kindern darüber sprechen. Kinder und Jugendliche sollen die Gefahren selbst erkennen. Wir zeigen hier einige Tipps für Fach-Kräfte.

Wie schützen sich Kinder und Jugendliche vor Cyber-Grooming?

  • Kinder und Jugendliche ändern die Einstellungen in ihren Profilen. So können fremde Menschen keine Nachrichten schreiben. Sie können keine Posts lesen.
  • Kinder und Jugendliche benutzen nicht ihren echten Namen. Sie denken sich einen Namen für ihre Profile aus.
  • Sie antworten nicht auf persönliche Fragen. Zum Beispiel über ihre Adresse oder Schule.
  • Sie schauen nach versteckten Infos in den Bildern.

Was können Kinder und Jugendliche gegen Cyber-Groomer machen?

  • Kinder und Jugendliche sagen „Nein“, wenn etwas nicht passt. Das kann man üben. Ein Beispiel zeigen wir unten.
  • Sie nutzen keine Webcam.
  • Sie stellen viele Fragen an die fremde Person.
  • Sie fragen ihre Eltern um Erlaubnis, wenn sie ein Treffen mit einem Fremden ausmachen.
  • Sie blockieren im Chat Personen, die unangenehm sind. Hier ist ein Link zu einer Internet-Seite: https://www.klicksafe.de/themen/kommunizieren/cyber-mobbing/service-anbieter-kontaktieren/ Hier können Sie schreiben, wenn Sie zum Beispiel Nackt-Fotos von einem Fremden bekommen.
  • Sie rufen bei der Polizei an.
  • Sie sammeln Beweise. Zum Beispiel: Sie machen ein Foto vom Chat.

Beispiele für Cyber-Grooming

Eltern und Fach-Kräfte können mit den Kindern oder Jugendlichen verschiedene Sachen üben:

Sie schauen sich ein Selfie an. Ein Selfie bedeutet: Man macht ein Bild von sich selbst. Dann suchen sie nach versteckten Infos darin.

Kinder und Jugendliche üben gemeinsam mit ihren Eltern, „Nein“ zu sagen. Die Eltern denken sich eine Geschichte aus. Zum Beispiel: Die fremde Person will ein Nackt-Foto von einem Mädchen haben.

Hier sind einige Beispiel-Sätze:

  • “Komm schon, du kannst mir vertrauen”,
  • “Sei nicht so verklemmt. Nur ein oben ohne Bild”
  • “Wir sind doch schon so lange zusammen. Langsam will ich einen Schritt weitergehen!”.

Kinder und Jugendliche denken über die richtige Antwort nach. Die Antwort kann ernst sein. Sie kann auch lustig sein. Mit den Antworten können sie eigene Bilder malen. Das geht zum Beispiel mit der App Zipit von Childline.

Eltern und Fach-Kräfte können zum Üben ein Beispiel nachmachen. Sie zeigen, was ein Cyber-Groomer im Chat schreiben kann:

  1. Schritt: Hey, cooles Profil!
  2. Schritt: Wie geht es dir?
  3. Schritt: Auf welche Schule gehst du?
  4. Schritt: Sollen wir uns treffen?

Die Kinder oder die Jugendlichen denken sich bei jeder Frage verschiedene Antworten aus. Dann sprechen sie mit ihren Eltern darüber.

Info zu den Links im Text

Manche Stellen im Text sind in roter Farbe. Das bedeutet: Das ist ein Link. Der Link ist eine Verknüpfung zu einer anderen Internet-Seite. Gehen Sie mit der Maus auf den Link. Klicken Sie drauf.

Die anderen Internet-Seiten haben zusätzliche Infos zum Thema.