Der erste Teil unserer Blogserie wirft einen Blick darauf, wie Online-Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche aussehen und worauf Sie bei der Gestaltung achten sollten.
Wenn Schulen und Jugendclubs geschlossen sind oder Lernen nur in kleinen Gruppen möglich ist, verlagern sich viele Bildungsangebote in den digitalen Raum. Dabei ist zwischen reinen Online-Formaten und Hybrid-Formaten zu unterscheiden. Bei reinen Online-Fomaten nehmen alle Teilnehmenden über ein eigenes Gerät (wie Laptop, Tablet oder Smartphone) an einer Veranstaltung teil. Einzelne Personen können zu Hause sein oder von einem anderen Ort mit Internetzugang teilnehmen. Wenn es sich um ein Hybrid-Format handelt, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Eine Hälfte der Lerngruppe sitzt am heimischen Schreibtisch vor dem Rechner, während die anderen Kinder in der Schule sind und zusammen mit der Lehrperson über den Beamer teilnehmen. Vielleicht ist auch die gesamte Lerngruppe im Klassenraum, aber die Workshopleiter*innen befinden sich an einem anderen Ort und schalten sich per Video dazu.
Online-Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche sollten besonders interaktiv gestaltet sein, damit die Lernenden nicht zu schnell abschweifen oder sich von anderen Dingen im Internet ablenken lassen. Deshalb empfiehlt es sich, auch online Workshops zu planen, bei denen die Kinder nicht nur auf den Bildschirm schauen, sondern selbst aktiv und produktiv werden können. Dabei muss auch nicht alles direkt am Bildschirm stattfinden: So können Aufgabenstellungen online vermittelt werden, die Kinder und Jugendlichen lösen diese dann aber analog in Einzel- oder Partner*innenarbeit. Über besondere Methoden und Übungen (ein ausführlicher Artikel mit Tipps und Ideen folgt in unserer Blogserie), kann aktive und anregende Medienarbeit auch online umgesetzt werden. Es ist wichtig, nicht zu viel von den Teilnehmenden zu verlangen. Deshalb sollten Online-Einheiten nicht zu lange dauern (bis zu drei Schulstunden sind gut machbar), methodisch vielfältig gestaltet werden und inhaltlicher Input auf ein Mindestmaß reduziert sein.
Viele Pädagog*innen oder Lehrer*innen haben Sorge, dass sie online ihre Inhalte nicht so gut vermitteln können. Außerdem fürchten sie sich vor technischen Problemen (auch dazu gibt es in nächster Zeit einen ausführlichen Blogbeitrag). Häufig braucht es etwas Mut, um sich an Online-Formate heranzuwagen. Denn die notwendige Erfahrung mit Kindern und Jugendlichen ist vorhanden. Mit einer guten Vorbereitung werden Online-Angebote so gut gelingen. Auch für die jungen Teilnehmenden können solchen digitalen Formate herausfordernd sein. Deshalb sollten sie auch die Möglichkeit haben, anzukommen und Fragen zu stellen. Der offene Umgang mit Unsicherheit beruhigt häufig auf beiden Seiten.
Auch wenn es wieder möglich ist mit Kindern und Jugendlichen offline zu arbeiten, sollten Online- und vor allem hybride Veranstaltungen nicht in Vergessenheit geraten. Denn sie können die eigene Bildungsarbeit bereichern und zu mehr Chancengleichheit führen: Kinder, die nicht immer ins Jugendzentrum kommen können, haben die Möglichkeit, trotzdem dabei zu sein. Es können Workshop-Leiter*innen von weiter weg eingeladen und den Lernenden so Zugang zu Inhalten und Workshops ermöglicht werden, die sonst eventuell nicht möglich wären.
Egal, ob rein online oder hybrid, diese Formate erfordern eine andere Planung als reine Präsenzveranstaltungen. Was das Besondere dabei ist und wie sich auch das methodische Vorgehen bei Online-Veranstaltungen ändert, erfahren Sie in unseren nächsten Artikeln aus der Reihe “How To Online-Veranstaltungen”.
ACT ON!-Praxis