Kreative und inhaltliche Auseinandersetzung mit Medien während der Corona-Pandemie

27.03.2020 | Aktuelles, Praxis

Im Vordergrund hält eine Hand eine hölzerne, handgefertigte Steuerung und im Hintergrund liegt ein Notebook auf dem Tisch. Auf dem Bildschirm läuft ein Spiel.

Um Kindern und Jugendlichen während der Corona-Pandemie Möglichkeiten zu eröffnen, die Situation zu verarbeiten und sich dabei kreativ auszuleben, können Eltern und pädagogische Fachkräfte auf Medien zurückgreifen. Diese Gestaltungsideen bringen zudem Spaß und Zuversicht in die Familie.

#Spieleabend

Wie wäre es zum Beispiel mit einem Spieleabend innerhalb der Familie, zu dem jede*r ein selbst kreiertes Spiel mitbringt? Einfache Möglichkeiten dafür sind beispielsweise ein klassisches Quiz oder ein Emoji-Quiz/Emoji-Memory zu erstellen. Etwas aufwändiger wäre die Programmierung eines eigenen Computerspiels mithilfe von Scratch (Tutorial) und das Basteln von eigenen Controllern mit MakeyMakey oder das Basteln eines analogen Brettspiels.

#Memes erstellen und Filter verwenden

Die Corona-Krise wirkt auch auf viele Kinder und Jugendlichen sehr beunruhigend. Um die schwierige Situation zu verarbeiten, kann es helfen, sich in Form kreativer Medienprodukte auf humorvolle Art auszudrücken. Das ist zum Beispiel möglich, indem lustige Memes erstellt werden –mit einfachen Bildbearbeitungsprogrammen oder mithilfe der App Mematic. Der Spaßfaktor wird mit einer kleinen Meme-Vernissage noch gesteigert, bei der die Bilder ausgedruckt, in der Wohnung aufgehangen und so wie bei einer echten Kunstausstellung bewundert werden können. Mit einem kleinen Preis für das beste Bild schafft man einen Wettbewerbsfaktor und zusätzliche Motivation. Wichtig ist es hierbei, dass das Recht am eigenen Bild sowie das Urheberrecht beachtet werden. Neben lustigen Memes können beispielsweise auch Filter von Social-Media-Angeboten, wie Instagram oder Snapchat, dazu dienen aktuelle Themen rund um Corona aufzugreifen – bspw. gibt es hier Filter mit Toilettenpapier.

#Eigene Medienproduktionen

Kreativ werden kann man auch bei der Gestaltung digitaler Comics, Bilderbücher und Fotoalben, die sich hinterher online mit der Familie und/oder Freund*innen teilen lassen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Comic oder einer Bilderbuch-Story zu den schönsten Erlebnissen mit dem*der besten Freund*in, das man ihm*ihr hinterher schickt und dadurch eine Freude bereitet? Es besteht auch die Möglichkeit, beispielsweise mit LaunchPad, eigene Musik zu produzieren und so ein ganzes Familienkonzert zu gestalten, bei dem jede*r seinen*ihren selbst kreierten Lieblingssong vorführt. Mit der App iMovie lassen sich kurze Trailer erstellen, was Kindern und Jugendlichen meist sehr viel Spaß macht. Ein Thema könnte beispielsweise sein: Das erste, was ich nach dem Ende der Corona-Pandemie mache.

#Fotografie

Fotografie-Fans sollten sich unbedingt einmal am Lightpainting versuchen, denn bei dieser Lichtmalerei entstehen spektakuläre Bilder. Wer sich nach einem Tag am Strand sehnt, kann sich durch etwas grünen Stoff und eine Greenscreen-App (iOS; Android) auf dem Tablet oder Smartphone zumindest digital ans Meer oder an einen anderen Wunschort beamen. Ein Fotoshooting vor der Kulisse der Wahl begeistert fast alle Kinder und Jugendlichen.

#Virtual Reality

Wer Lust auf Basteln hat, kann eine Virtual Reality Brille anfertigen und anschließend Apps damit ausprobieren oder 360°-Bilder selbst schießen und sie dann durch die VR-Brille bewundern. Eigene Zoo-Tiere digital zu gestalten und anschließend mit Papier zu falten, verbindet die digitale mit der analogen Welt und sorgt für Abwechslung.

#Medien und Lernen

Natürlich sollte auch das Lernen in der schulfreien Zeit nicht zu kurz kommen. Dafür bieten sich etliche Lern-Apps und Tutorials im Netz an. Schulische Themen können auch durch die Erstellung von Erklärvideos verinnerlicht werden. Ein Bewusstsein für Daten im Netz und deren Schutz lässt sich durch das Computerspiel Data Dealer schaffen.

Lilly Werny