Was ist Sexting?
Sexting ist eine Zusammen-Setzung aus 2 Wörtern. Das sind „Sex“ und „Texting“. Es bedeutet: Senden von Bildern oder Nachrichten, die mit Sex zu tun haben.
Solche Nachrichten kann jeder zum Beispiel über WhatsApp oder Snapchat bekommen. Es geht um Bilder oder Videos.
Die meisten Menschen nutzen auch Emojis in Nachrichten. Damit zeigt man Gefühle.
Das Landes-Medien-Zentrum Baden-Württemberg sagt:
Das Verschicken von manchen Emojis kann auch Sexting bedeuten.
Zum Beispiel:
- Aubergine für das männliche Glied.
- Pfirsich für den weiblichen Po.
Wer macht Sexting?
Erwachsene machen oft Sexting. Erwachsene und Jugendliche meinen:
Sexting macht jeder. Das müssen zwei Personen wollen.
Das Deutsche Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet hat eine Studie bei Jugendlichen unter 25 Jahren gemacht.
Eine Studie ist eine Untersuchung über ein bestimmtes Thema.
In dieser Studie sagen Jugendliche zwischen 14 Jahren und 24 Jahren, dass sie schon einmal ein Nackt-Foto verschickt haben.
In der Studie sagen sie auch: Sexting ist ganz normal unter Jugendlichen.
Warum machen Jugendliche Sexting?
Jugendliche sind ständig im Internet. Sie spielen Online-Spiele. Sie finden im Internet neue Freunde oder Freundinnen. Oft finden sie ihre Liebe online. Sie finden Sexting aufregend. Sie meinen: Das gehört dazu. Durch Sexting können Jugendliche zum Beispiel ausrobieren:
- Gefällt ihnen das?
- Gefällt es dem anderen Mädchen oder Jungen?
Jugendliche nennen es Sext. Sext bedeutet das Verschicken von einer Bild-Nachricht oder einer Text-Nachricht, die mit Sex zu tun hat.
Warum verschicken Jugendliche Sexts?
Sexts sind oft ein Beweis für Liebe unter Jugendlichen.
Jugendliche versenden Sexts als Zeichen von Erregung.
Influencer sind oft Vorbilder für Jugendliche, was sie von den Influencern sehen. Damit zeigen sie: Das gehört in den Sozialen Medien dazu. Das kann ein Problem sein. Jugendliche denken dann:
- Sie müssen wie ihre Vorbilder sein. Ihre Vorbilder verschicken Sexts.
- Sie müssen ein Sext zurück verschicken, wenn sie eine solche Nachricht bekommen.
Welche Gefahren gibt es bei Sexting?
In der Studie vom Deutschen Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet sagen Jugendliche: Sie haben schon einmal einen Sext bekommen. Manchmal denken sie: Sie müssen dann auch einen Sext verschicken.
Wichtig ist: Sexting ist nicht schlimm, wenn zwei Personen das wollen.
Wann kann das gefährlich sein?
- Wenn der Sext nicht gewünscht ist.
- Wenn fremde Personen den Sext lesen.
Im Internet verbreitet sich alles schnell. Eine Gefahr ist Cyber-Grooming. Bei Cyber-Grooming können sich Erwachsene und ältere Jugendliche als Kind ausgeben. Wenn sie im Internet ein Nackt-Foto von einem Jungen oder Mädchen finden, können sie damit den Jungen oder das Mädchen erpressen. Das bedeutet: Sie verlangen weitere Nackt-Fotos. Sie drängen auf ein Treffen.
Mehr Tipps und Infos zum Thema Cyber-Grooming gibt es hier.
Eine andere Gefahr ist Online-Mobbing. Bei Online-Mobbing bekommen Jugendliche Beleidigungen. Andere Menschen lachen sie in den Sozialen Medien aus. Man hat keine Kontrolle mehr im Internet, wenn man ein Bild verschickt hat.
Wann ist Sexting erlaubt?
In manchen Fällen ist Sexting erlaubt. Dafür müssen beide Personen:
- Über 14 Jahre alt sein.
- Mit den Bildern oder Text-Nachrichten einverstanden sein.
- Die Nachrichten privat halten. Das heißt: nur sie sehen diese Nachrichten auf dem Handy oder am Computer. Das Senden an andere Personen ist nicht erlaubt.
Wann ist Sexting verboten?
In manchen Fällen ist Sexting verboten. Zum Beispiel:
- Man versendet Nackt-Fotos von Kindern unter 13 Jahren. Dafür kann man eine Strafe bekommen.
- Man darf keine Nackt-Fotos von Kindern unter 13 Jahren zu Hause haben. Man darf sie nicht an andere Leute verschicken oder in den sozialen Medien posten.
- Man darf keine Sexts von Jugendlichen über 14 Jahren ohne ihre Genehmigung verschicken. Dafür bekommt man immer eine Strafe. Das hat mit Daten-Schutz und dem Recht am eigenem Bild zu tun.
Jugendliche können auch Sexts bekommen, die sie nicht wollen. Dann sollen sie das machen, was auf der Internet-Seite der Polizei steht. Sie sollen:
- Ein Bild vom Bildschirm machen.
- Den Chat speichern.
- Mit den Eltern sprechen.
- Alles der Polizei übergeben.
- Alles vom Handy oder Computer löschen.
Wie können Fach-Kräfte helfen?
Sexting kann man grundsätzlich machen. Man muss nur wissen, wie man es sicherer macht. Kinder und Jugendliche sollen wissen: Andere Personen können ihre Fotos verschicken, obwohl sie keine Ahnung davon haben. Junge Menschen dürfen Erfahrungen mit Sexting machen. Das gehört zum Erwachsen-Werden dazu. Sie sollen den Umgang mit diesem Thema lernen. Das müssen Erwachsene verstehen. Sie dürfen nicht Jugendliche dafür verurteilen. Sie sollen auf die Wünsche von den Jugendlichen eingehen.
Eltern und Fach-Kräfte sollen darüber sprechen:
- Wann ist Sexting verboten?
- Wie darf man Sexting machen?
- Was ist für Jugendliche wichtig zu wissen?
- Welche Gefahren gibt es bei Sexting?
Hinweise zu Bildern:
- Es ist besser, keine Gesichter oder Tattoos auf dem Bild zu zeigen. Gesichter oder Tattoos verraten, wer auf dem Bild ist.
- Vor dem Verschicken von Bildern kann man den Oma-Test machen. Das heißt: Man fragt sich selbst: Wird meine Oma ein Bild mit Bikini oder mit Badehose verschicken? Wenn die Antwort „Ja“ ist, dann ist alles in Ordnung. Damit kann man selbst schnell erkennen: Das Bild soll man so lieber nicht verschicken.
Fach-Kräfte sollen mit den Jugendlichen gemeinsam üben. Sie üben zum Beispiel, wie man auf unerwünschte Sexts antwortet. ACT-ON hat dafür ein Spiel vorbereitet. Das Spiel kann man hier finden.
Im Spiel nehmen Jugendliche verschiedene Rollen ein. Sie spielen verschiedene Möglichkeiten durch. Dann überlegen sie sich die richtige Antwort.
Sie lernen dabei:
- Sie lassen sich nicht unter Druck setzen.
- Sie denken nach, ob sie einer Person vertrauen können.
- Sie schreiben genau, für wen das Bild ist. Was soll mit dem Bild passieren? Damit weiß die andere Person, dass man Bilder nicht an andere Personen versenden soll.
Fach-Kräfte sprechen mit den Jugendlichen über die Folgen von Sexting.
Es ist für Jugendliche wichtig zu wissen: Sie können bei Problemen Hilfe bekommen.
Ein anderes wichtiges Thema ist der Daten-Schutz. Zum Beispiel Infos über das Recht am eigenen Bild.
Kinder und Jugendliche müssen der Fach-Kraft vertrauen. Nur dann können sie offen über wichtige Sachen sprechen. Man soll Kinder und Jugendliche immer ernst nehmen.
Hilfe, Tipps und Möglichkeiten zur Beratung für Jugendliche gibt es hier:
Info zu den Links im Text
Manche Stellen im Text sind in roter Farbe. Das bedeutet: Das ist ein Link. Der Link ist eine Verknüpfung zu einer anderen Internet-Seite. Gehen Sie mit der Maus auf den Link. Klicken Sie drauf.
Die anderen Internet-Seiten haben zusätzliche Infos zum Thema.