Social Media-Plattformen bieten vielfältige Möglichkeiten und bereichern viele Teile unseres Leben. Doch sie bergen auch Herausforderungen, wie Onlinemobbing oder Cybergrooming, und können bei User*innen Anpassungs- und Perfektionsdruck auslösen. Wie kann man mit solchen Phänomenen umgehen und Social Media-Angebote sicher nutzen?
Mit diesen Fragen haben sich zwei siebte Klassen des Saarlouiser Gymnasiums am Stadtgarten vom 9. bis zum 11. Dezember 2020 auseinandergesetzt. In einem ACT ON! Online-Workshop haben sie Kommunikationsrisiken diskutiert, ihre Perspektive auf Herausforderungen in Social Media-Angeboten eingebracht und eigene Medienprodukte gestaltet.
Der Themenschwerpunkt lag an Tag 1 auf der Selbstdarstellung in Social Media-Angeboten. Posts mit dem Hashtag „Instagram vs. Reality“ wurden als Aufhänger genutzt, um über Inszenierungen in Social Media-Angeboten zu sprechen. Die Fotos mit dem Hashtag zeigen plakativ, wie vermeintlich perfekte Bildsituationen auf Instagram im normalen Leben aussehen würden. Mithilfe des Tools Flinga wurde ein gemeinsames digitales Tafelbild erstellt, in dem der Weg zum perfekten Bild und die hierfür nötige, professionelle und aufwändige Planung dargestellt sind. Den Schüler*innen wurden Selbstliebe- und Bodypositivity-Posts als Gegenströmungen vorgestellt, bevor sie ihre Perspektive auf die Online-Selbstdarstellung mithilfe selbst gestalteter Bilder oder Kurzvideos darstellen konnten.
Der Weg zum perfekten Bild wurde gemeinsam mithilfe des Tools Flinga visualisiert.
Die Themen Online-Mobbing und Sexting standen an Tag 2 auf der Agenda. Die Schüler*innen sollten instinktiv anhand von Fallbeispielen beurteilen, wo Online-Mobbing für sie beginnt und Spaß sowie gegenseitiges Necken aufhört. Die Besonderheiten und Gefahren von Online-Mobbing wurden ebenso besprochen, wie der Umgang damit und entsprechende Hilfsangebote, zum Beispiel die Cyber-Mobbing Erste-Hilfe App von Klicksafe, die Online-Beratung von Juuuport und die Nummer gegen Kummer. Zudem haben die Teilnehmenden eigene Anti-Mobbing-Memes erstellt.
Mithilfe einer fiktiven Geschichte wurde die Dynamik von Bildern im Netz herausgearbeitet und damit einhergehende Gefahren beim Sexting, also dem Versenden erotischer Bilder von sich selbst, beleuchtet. Neben rechtlichen Infos und Tipps zum Umgang mit Sexting wurden kontroverse Aussagen diskutiert, zum Beispiel: „Wenn jemand Nacktbilder von sich versendet und dann gemobbt wird, ist er*sie selbst schuld.“
Nachdem die Schüler*innen am letzten Tag das „Nein sagen“ geübt haben, zum Beispiel mithilfe der App Zipit von Childline, wurde das Thema Cybergrooming aufgegriffen. Weitere Informationen und Methoden-Tipps finden Sie im ACT ON!-Artikel zu Cybergrooming. Die Teilnehmenden haben überlegt, was Cybergroomer*innen in den verschiedenen Phasen an Kinder und Jugendliche schreiben könnten und auf diese Weise mögliche Strategien von Kriminellen herausgearbeitet. Zudem wurde diskutiert, welche Informationen Fremde aus vermeintlich harmlosen Posts heraus lesen und wie sie diese manipulativ einsetzen können. Zudem wurde besprochen, wie mit Cybergrooming umgegangen werden kann. Zum Abschluss wurden die Teilnehmenden kreativ und erstellten Medienprodukte, wie Videos, Memes oder Posts, zu einem der im Workshop behandelten Themen.
Hier finden Sie eine Auswahl der im Workshop erstellten Memes: