Liebesbeziehungen auf Instagram

03.08.2022 | Forschung

Abbildung, die verschiedene Emojis und häufig genutzte Hashtags zum Thema Liebesbeziehungen auflistet

Eigene Darstellung mit häufig auftretenden Hashtags und Emojis der Medienanalyse aus Short Report 9 (beschreibung)

Im Rahmen einer Medienanalyse wurden über 100 Instagram-Profile analysiert, die identitätsrelevante Themen der Altersgruppe der Zehn- bis Vierzehnjährigen aufgreifen. Die Analyseergebnisse werden ausführlich im Short Report Nr. 9 vorgestellt. Zusätzlich wurden Dossiers zu den vier Hauptthemen Liebesbeziehungen, sexuelle Identität und Präferenz, Körperakzeptanz und -optimierung, Aufforderung zu gesellschaftlichem und politischem Engagement erstellt sowie ein Dossier zu Strategien der Publikumsinteraktion.

Die Dossiers geben anhand von Beispielen einen Überblick über thematisch einschlägige Orientierungsangebote auf Instagram. Zudem thematisieren sie damit verbundene pädagogisch relevante Aspekte, die Fachkräfte für die Begleitung von Kindern und Jugendlichen beachten können.

Darstellungen des Themas und Überblick zu Profilarten

Auf der Social-Media-Plattform Instagram wird das Thema Liebesbeziehungen unterschiedlich dargestellt. Einerseits finden sich textlastige Bildbeiträge, die teilweise seriöse Beziehungsratschläge bieten. Andererseits werden Inhalte, die Liebesbeziehungen thematisieren, in Form von Comics oder Memes humoristisch und künstlerisch gestaltet. Profile, die die eigene Liebesbeziehung in den Blick nehmen, waren im Analysematerial seltener anzutreffen, wohingegen Fanpages beziehungsweise Sammelprofile häufiger vorkamen, die verschiedene private und prominente Liebespaare zeigen.

Profilbeispiele

Das Thema Beziehungsratschläge wird von unterschiedlichen Profilarten aufgegriffen. Den überwiegenden Teil machen gewerbliche Profile aus. Sie geben Informationen oder Tipps für eine „glückliche“ Beziehung. Darunter befinden sich professionell anmutende Profile, wie beispielsweise das Profil eines*r Paartherapeut*in namens working_for_love oder der Kanal psychologe.bohlender. Allerdings gibt es auch offensichtlich unseriöse Profile, die einzelne verkürzte und verallgemeinernde Ratschläge geben. Die Beiträge solcher gewerblichen Profile bestehen überwiegend aus Text auf Bildern und langen Bildunterschriften, die oftmals weiterführende Informationen zum Thema anbieten.

Auf Instagram finden sich auch Privatprofile, die von ihren eigenen und sehr unterschiedlichen Beziehungserfahrungen berichten und davon ausgehend Ratschläge geben, zum Beispiel zu Beziehungen mit narzisstischen Personen. Ein anderes Beispiel eines privaten Profils zeigt eine harmonische, homosexuelle Liebesbeziehung. Dies vermittelt das Profil durch Fotobeiträge und spricht sich in Texten für ein offenes und respektvolles Miteinander aus. Die Beiträge geben Einblick in das Freizeitleben des Paares und präsentieren Harmonie und Entspanntheit.

Herausforderungen

Bei einigen Profilen ist zu beobachten, dass die Nutzenden auf externe Webseiten weitergeleitet werden. Weitere Beziehungsratschläge werden dort mitunter kostenpflichtig angeboten. Dies birgt die Gefahr, dass durch das Profil Beratungsangebote beworben werden, deren Kosten und Qualität sich nicht abschätzen lassen. Eine weitere Herausforderung ist die Kommunikation in den Kommentaren. Neben positiven und wertschätzenden Kommentaren wurden bei manchen Beiträgen auch risikobehaftete Kommentare gefunden, die von Bots erstellt werden und sexuelle Anspielungen enthalten.

Schlussfolgerungen

Kinder und Jugendliche werden auf Instagram mit einer Vielzahl an Beratungsangeboten zum Thema Liebesbeziehungen konfrontiert und manchmal auf fragwürdige Internetseiten weitergeleitet. Daher ist es wichtig, dass der kritische Umgang mit Informationen und Beratungsangeboten als Kompetenz bei den Kindern und Jugendlichen gefördert wird.

Artikel und Methode zum Thema – Instagram Leitfaden für Eltern und Betreuer*innen und Influencer*innen-Assoziation

Der Leitfaden beinhaltet weitere wichtige Funktionen zur Konto- und Zeitverwaltung oder auch zur Verwaltung von Interaktionen. Es wird beispielsweise erklärt, wie Kommentare oder Personen gemeldet und blockiert werden können.

Mit dieser Übung können Kinder und Jugendliche eigenständig mediale Inhalte kritisch reflektieren und so über ihren eigenen Feed nachdenken. Gemeinsam beantworten sie Leitfragen zum Thema Influencer*innen und diskutieren. Die Methode eignet sich vor allem für Kinder und Jugendliche, die bereits eigenständig Social-Media-Angebote und im Speziellen Instagram nutzen. https://act-on.jff.de/unterstuetzung-im-umgang-mit-instagram-fuer-eltern-und-betreuerinnen-der-neue-instagram-leitfaden/

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